Un wat he bedüden deet, will ick hier vertellen.De Nam kümmt her von den Schwien-Mudder. Mein Haus war quasi meine Wohnung, wie das so ist in Quedlinburg.Um dorthin zu gelangen, musste ich durch eine Schlüppe, ein enger Durchgang als Verbindung zweier Straßen und immer an einem Antiquariat vorbei, und immer hinein, versteht sich. Die Natur, alles rundum, bettet sich in dieses seidige Grau, wird weich und versöhnlich. Irst a sick up de Präparandenanstalt un up dat Seminar keem, säden se to mi: „Ach, du büst von Muttland“!Weck Lüd behaupten, dat de Nam blots för dat rügensche Festland gellen deet. He stunn baff up un ging furt. Wenn de Wittowschen un Jasmundschen sommers in‘ Wäder kiken, denn seggen se: „Dat Gewitter treckt nah Rügen räwer.“. Mehr noch, er ist mir der Liebste aller Zwölfer. Jahrhunderts sich diese Lebensform durch grundsätzliche Veränderungen aufzulösen begann, wich auch die gesprochene plattdeutsche Sprache zurück.

Dor hebben wi dat olle Wurt „Mutt“.Uns‘ Jungs von hüt kennen dat olle Spill nich mihr. Innen sehr sauber. As ick intreden wier, seech ick dor`n Stohl stahn un dacht so bi mi: „Dor kannst du di jo `n bäten verpusten, denn ick was von den wieden Weg sihr möd`worden. Und immer gestöbert, gesucht, gesammelt und mich gefreut über dieses herrliche, alte Sammelsurium an Schriftstücken aller Art.Und da finde ich Bernhard Trittelvitz und sein schmales Büchlein über Rügen. Dat willn wi leewhebben un in Ihren hollen. Heimat im Harz, ein Geschenk besonderer Güte.Geboren als Sohn eines Pfarrers kam er 1882 (mit drei Jahren) auf die Insel Rügen und wuchs in Rappin auf, in Putbus ging er zur Schule.Das Leben im Pfarrhaus und die Landschaft der Insel Rügen prägten ihn so nachhaltig, dass er immer wieder – ob als Arzt im Saarland oder im hohen Alter als Ruheständler – hierher zurückkehrte.In seinen Büchern wurden immer die Menschen der Insel und ihre Lebensweise in den Mittelpunkt gestellt und selbstverständlich wurde immer in plattdeutscher Mundart erzählt.Und immer aus gottverbundener Sicht, der Liebe zu seiner Insel verpflichtet.Schauster Liermann bringt morgens Stebel noh sien Kunden. Insgesamt ein sehr gutes Exemplar. Seit meinem Studium der frühen mittelalterlichen Stadt verbunden, gingen mir hier regelrecht „das Herz auf“ und die Augen über. Schimpfen auf Platt hört sich jedoch gar nicht so schlimm an und ist oft auch garnicht wirklich böse gemeint. De Kreih is eers ganz verschüchtert, äwer denn happst se to un bitt den Pogg den Kopp aff un röpt: „Wat seggst äwers nu?“.Dor is mal‘n gelehrten Professer weest, de hett twee Bröders in sin Schaul häbt, dat sünd`n paar Twäschen (Zwillinge) weest, de hebbt sik so ähnlich seihn as een Ei dat anner, un he hett ehr sin Dag nich een von anner kennen kunnt.Un as de anner do weller in de schaul kümmt, dor secht de Professer to em: „Hör mal min Jung, büst du dat, de dot bläven is, oder is din Broder dat? Südlicher Kreis Hildesheim (ostfälisches Platt) Er frisst wie ein Schmied. 22 x 15 cm. Un alle Muttlänner freugen sich nu ganz bannig, dat uns‘ O-Z nu tweemal in`t Mond na Möglichkeit `ne Heimatsied rutbringen will, un wünschen, dat dit Kind god to Welt kümmt!Die Rüganer waren früher als arge Strandräuber weit und breit verschrien. Probieren Sie es doch einmal auf Plattdeutsch. „Dat haarn Se denn man doon sülln.“.„Jo“ sächt de Möllersch, „dat güng man nich: de Nagels güngen nich dörch!“.De Kreih find mal en Pogg. Mein letztes Erlebnis beim Strandgang gab dem Winterblues den Rest, und deshalb zögere ich nicht, meiner Melancholie den Platz zu geben, den sie einfordert, gefunden beim Buchstöbern, und hier zum Besten gegeben aus:„Mecklenburgische Lyrik“ 1. Jo – worüm nich – hier eine Überlegung über den notwendigen Erhalt plattdeutschen Volksgutes, denn: „Wat mud, dat mud“.Keine Frage – das gebräuchliche, gesprochene „Plattdütsch“ verschwindet. Sprach doch vor 100 Jahren kaum Jemand Hochdeutsch, und wenn, dann nur vor Behörden oder in öffentlichen Einrichtungen, die Umgangssprache war das Plattdeutsche.Diese zutiefst volkstümliche Mundart ist getragen von einzigartigem Mutterwitz, praktizierter Lebenserfahrung und Wortschöpfungen, die – wenn sie richtig ausgesprochen – nicht mehr illustriert werden müssen.

He namm dat Letzt ut de Moll un klackt dat von Bornholm ut an de Küst ran.

He ging furts nah de Eck henn, wur de Rügenschen in hellen Hoopen tosamseeten un randalierten. as se nu beid`int Vertellens kamen wieren, säd de Kranke to`n Paster, em härr de letzte Nacht drömt, he wier storben, un dor wier he an de Himmelsdöhr kamen un Petrus härr em frocht, wer he wier un wat he wull.

Diesen pflegte sie noch jetzt alle Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, aus dem Schlafe zu wecken, damit er seine Herde rechtzeitig ins Freie treibe.Durch die letzten Worte wird der Hund des Schäfers, welcher Hurtig heißt, aufgefordert, „to Bucht“ – also in den Stall zu gehen – und die Schafe heraus zutreiben. Der damals beschaffte Dampfer „Altefähr“, welcher im Volksmund „die Flunder“ hieß, hat bis zum Jahre 1894 als Fährdampfer gedient, dann wurde er von den Fährleuten verkauft. As he int Wirtshuus kemt, truff he dor den Burgemeister un vertellt den, wur em dat gahn wier. Über diesen Dampfer und über die zum Teil sehr primitive Omnibusverbindung mit Pferdewagen zwischen Altefähr und Bergen auf Rügen entstand in den siebziger Jahren das folgende Spottlied:„Von Stralsund, seggt he, nah Ollfähr, seggt he, geht’n damper, seggt he, he nun her.Von‘t oll Ding, seggt he, is grot Geschrei, seggt he, alle Oogenblick, seggt he, is’t intwei.Von Ollfähr, seggt he, bet nah Bargen, seggt he, geht’n Bummler, seggt he, he nun her.För acht Gröschens, seggt he, führst du hen, seggt he, un torüch, seggt he, is noch bi.De dor in sünd, seggt he, dat sünd Aopen, seggt he, un de Kutscher, seggt he, is besoapen.“.Die Nachtigall ist eine verwünschte Schäferin. (Aus: „Schnurren, Schwänke und Erzählungen von der Insel Rügen“ von Dr. A.Haas, 1899)Dor was ees mal een Paster, de besöcht eenen Schwerkranken, ümem to trösten. Wur olt de Nam is, weet ick nich. In Zusammenarbeit mit den Mönchguter Museen entstand eine Schülertheatergruppe, die Preise im Landeswettbewerb gewinnen konnte!Und auch wenn manches Mal die Fröhlichkeit dem Unterhaltungswert zu sehr angepasst erscheint, sollte man nicht vergessen:Plattdeutsch spricht sich leichter, als es aufzuschreiben ist.