Die Karte zeigt auf Grundlage der Ergebnisse von etwa 200 Messstellen (Pilotstudie 2017/2018 und Langzeitmonitoring 2018) eine weiträumige Verbreitung von Chlorothalonil R417888 im Grundwasser des Mittellandes und einiger grosser Talebenen.Am stärksten ist das Grundwasser durch den Metaboliten Chlorothalonil R471811 belastet. Entsprechend ist die Überwachung anzupassen. Da 80 Prozent des Trinkwassers hierzulande aus Grundwasser gewonnen werden und diese Stoffe nur mit sehr grossem Aufwand bei der Aufbereitung wieder entfernt werden können, kommt dem Zustand des Grundwassers hinsichtlich dieser Stoffe eine grosse Bedeutung zu. Für diese Stoffe gilt somit ein Höchstwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter für Trinkwasser, der in diesem Fall auch für das Grundwasser als Grenzwert gültig ist. Der Gehalt des Fungizides Chlorothalonil im Grund- und Trinkwasser überschreitet in einigen Regionen den Höchstwert. Damit gilt für alle Chlorothalonil-Metaboliten ein vorsorglicher Höchstwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter im Trinkwasser (Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen TBDV). Wenn hierfür Möglichkeiten bestehen, die zeitnah und mit verhältnismässigem Aufwand umsetzbar sind, müssen diese ergriffen werden. Grundwasser, das als Trinkwasser genutzt wird oder dafür vorgesehen ist, muss so beschaffen sein, dass es nach Anwendung einfacher Aufbereitungsverfahren die Anforderungen der Lebensmittelgesetzgebung einhält (Gewässerschutzverordnung GSchV). Werte von über 0.1 Mikrogramm pro Liter finden sich gemäss diesen Ergebnissen in den Kantonen AG, BE, FR, GE, LU, SH, SO, TG, TI, VD, ZG und ZH. (Symbolbild) - Keystone . Sie zeigt: Die Konzentrationen mehrerer Chlorothalonil-Metaboliten überschreiten diesen Grenzwert im Grundwasser des Mittellandes grossflächig und führen somit zu einer erheblichen Verunreinigung.Der Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff Chlorothalonil wurde seit den 1970er Jahren in der Schweizer Landwirtschaft eingesetzt. Es ist davon auszugehen, dass rund zwei Drittel der Trinkwasserfassungen im Kanton diesbezüglich erhöhte Rückstandswerte aufweisen werden. Aktuell sind zudem weitere Untersuchungen zu dem mit grosser Wahrscheinlichkeit am weitesten verbreiteten und in den höchsten Konzentrationen vorkommenden Metaboliten Chlorothalonil R471811 angelaufen.
Diesen Ergebnissen zufolge überschreiten mehrere Chlorothalonil-Metaboliten den Grenzwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter im Grundwasser. «Es ist eine konstante Vergiftung unseres Körpers.»Da Evian stets als Referenz für unbelastetes Trinkwasser wahrgenommen wurde, habe sie selbst besorgten Leuten, vor allem Eltern mit Babys, die Marke bis jetzt immer empfohlen, sagt Herren. Der Wasserversorger IB Murten verdünnt das Wasser nun mit anderen Quellen. «Dass jetzt sogar dort Chlorothalonil-Rückstände gefunden wurden zeigt, dass die Pestizide überall sind.» Der Pestizid-Fund schockiere sie deshalb sehr. Die Karte zeigt auf Grundlage der Ergebnisse von 70 Messstellen (Pilotstudie 2017/2018) eine weiträumige Verbreitung und einen hohen Anteil von Grenzwertüberschreitungen von Chlorothalonil R471811 im Grundwasser des Mittellandes.Im Sommer 2020 wird für den Metaboliten Chlorothalonil R417888 ein weitgehend vollständiger Datensatz zu den knapp 550 NAQUA-Messstellen des regulären Langzeitmonitorings 2019 vorliegen. Sind zur Einhaltung der Höchstwerte Massnahmen erforderlich, welche zeitlich und finanziell in einzelnen Gemeinden sind die kantonalen Fachstellen zuständig. Vor allem im Seeland und im Oberaargau ist das Problem akut. Es kann weiterhin ohne Einschränkungen konsumiert werden.Seit Beginn dieses Jahres ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, die den Wirkstoff Chlorothalonil enthalten, verboten. Zudem werden die Untersuchungen auf ein weiteres Chlorothalonil-Abbauprodukt ausgedehnt.