Und suchen immer wieder den Weg in die Freiheit, der ihnen nur genommen werden kann, wenn sie eingeschlossen werden.

Dieses Unbehagen an der Freiheit hat Byung-Chul Han, Professor für Philosophie und Medientheorie in Berlin, näher untersucht und daraus eine Analyse unserer gegenwärtigen Gesellschaft entwickelt. Als er dann doch einen Franzosen tötet, so ist das schon ein paar Tage nach der Unterzeichnung der Unabhängigkeit. Und sie ist eine Geschichte, die nicht nur unsere Zeit beleuchtet die Flüchtlingskrise in Mitteleuropa, sondern in ihrer Ausgestaltung in jeder Zeit, in jeder Krise und auf jedem Kontinent spielen könnte.Günter Grass sah die große Leistung der Literatur darin, dass sie nicht wegschaue, nicht vergesse, sondern das Schweigen breche. Als türkische werden in diesem Artikel auch Namen bezeichnet, die von geographischen Namen in der als türkische Urheimat angesehenen Mongolei (nebst angrenzenden Gebieten) abgeleitet sind, wie Ein großer Teil der türkischen Vornamen sind arabischen oder persischen Ursprungs. Für ihn aber, Haroun, habe mit dem Mord das erst wirklich absurde Leben begonnen.So ist Harouns Darstellung seines Lebens tatsächlich eine Gegendarstellung, nämlich die Erzählung die dem Leben der Angehörigen des zweiten Toten, des Arabers, nachspürt und die Konsequenzen klärt, die der Mord für die Mutter und den kleinen Bruder haben. Da ist Filiz elf und Yunus dreizehn.

Was werden die Eltern von ihm halten, die Nachbarn und Kollegen?Etan hat die Neurologie zu seiner Disziplin gewählt, weil er anfangs dachte, hier sei alles einigermaßen übersichtlich, meistens kalkulierbar. Darin verknüpft er immer wieder ein Erlebnis, eine Geschichte, eine Anekdote mit dem größeren Ganzen. Nun sitzt sie immer noch ratlos vor dem Klotz:„Sie seufzt und nickt mit dem Kinn Richtung Schreibtisch, zu ihrem Styropor-Klotz.Die Erzählerin wüsste schon, was sie aus dem Styropor-Klotz gestalten würde, ein Boot nämlich, das sie am Fluss schwimmen lassen würde. Der Antiquar Fred, der sich zurückziehen möchte aus den Verantwortlichkeiten, hat ihr angeboten, den Laden zu übernehmen, er findet, das sei doch auch eine Art Autorenförderung. Also werde er damit beginnen von seinem Bruder zu erzählen, von der Zeit, als er noch lebte und durch die Straßen ging, von seinem riesengroßen Äußeren, seinem Bart, seinen starken Armen und seiner Arbeit als Gelegenheitsarbeiter, als Mädchen für alles. Erst auf dem Flughafen hat er nach Wochen, die er auf der Ranch eines Bekannten seines Onkels wohl offensichtlich völlig offline verbracht hat – auch mit dem Telefon scheint es dort nicht zu klappen – Internetempfang und nutzt die Zeit bis zum Abflug, um seine Mails zu lesen. Solidarität, kollegiales Miteinander sind in dieser Umgebung Fremdwörter, stattdessen herrschen „Feindschaft und Aggressivität“ unter den Kollegen.Dann gibt es noch die Kämpfe mit den Kunden, die sich stundenlang beraten lassen, dem Verkäufer gegenüber ihre weltpolitisch verquasten Theorien zum Besten geben, um dann abschließend zu erklären, dass sie über ihre Kaufentscheidung noch eine Nacht schlafen wollen und verschwinden – auf Nimmer-Wiedersehen. Greenwashing nämlich ist Öffentlichkeitsarbeit, mit deren Hilfe sich das Unternehmen zwar für die Öffentlichkeit ein grünes Mäntelchen umlegt, ohne aber tatsächliche und konkrete Maßnahmen mit Blick auf Umweltschutz, Ethik oder Verantwortung umzusetzen. ).Aber es gibt auch im Hundeleben die traurigen Momente, zum Beispiel wenn Hund sich vom besten Freund verabschieden muss, weil der für Monate ins Ausland fährt. Aber gerade das Streben nach seinem eigenen Vorteil ist es, das ihn ganz von selbst oder vielmehr notwendigerweise dazu führt, sein Kapital dort einzusetzen, wo es auch dem ganzen Land den größten Nutzen bringt.“ [2]Diese vermeintlich einfache Sicht auf die Dinge funktioniert vielleicht in einem Dorf mit übersichtlichen sozialen Strukturen, vielleicht sogar mit gemeinsamen ethisch-religiösen Werten, funktioniert aber eben nicht in einem globalisierten Markt, vor allem dann nicht, wenn die Beteiligten sich nicht auf Augenhöhe treffen, weil eine Seite der anderen recht schutzlos ausgeliefert ist. (S. 35)In einer Gesellschaft aber, in der mehr und mehr Dienstleistungen produziert werden, bedarf es anderer Ansätze, um die Produktivität zu erhöhen. Die Gesetze hingegen, auf der anderen Seite, übernehmen in diesem Spiel ganz passgenau den Bösewicht, der alle Vorstellungen der Betroffenen zum Scheitern bringt, kaltes Amtsdeutsch gegen persönliche Wünsche und Ziele also.

Der Häretiker ist also jemand, der über eine freie Wahl verfügt. Mit drei Sternen (***) versehene Vornamen haben eine Entsprechung im Deutschen, was vor allem bei biblischen Vornamen vorkommt. Die Gefühle von Angst und Versagen sitzen tief in Meyer, prägen die Beziehung zum Vater, begleiten ihn bei allen Verkaufsgesprächen: „Lampenfieber bei jeder Besichtigung, ein Gefühl, als sirre jede Faser seines Körpers, Angst (…)“.Aber Meyer ist mutig, will nach oben, will heraus aus dem Viertel der kleinen Leute, will auf keinen Fall die Schuhmacherei seines Vaters übernehmen, die schmutzigen, übel stinkenden und viel zu billigen Schuhe der Kunden putzen und reparieren, den Dreck so tief in den Poren der Haut sitzend, dass er ihn auch beim minutenlangen Waschen nicht los wird. Die Klassenfahrt wurde abgesagt, er habe ja schließlich keinen Gold-Esel, so der Vater.

Und nun soll es auch schnell gehen mit der Vorarbeiten zur Produktion, deshalb der kurzentschlossene Trip nach Thailand.Max Gantmann, ein brillanter Wirtschaftsjournalist, ist für Jonas Brand der Helfer, wie Abbé Faria für Edmond Dantès. Seine Geschichten handeln ausnahmslos davon, dass man die Höhle nur im äußersten Notfall (zur Nahrungsbeschaffung) verlassen darf, und auch das nur kurz und unter bestimmten Umständen, niemals nachts usw., sonst würde man augenblicklich sterben.“ (S. 5)Seine Geschichten handeln also vom „Nicht sterben“, andere Geschichten kennt die Familie nicht. Eine Schwester überreicht auch ihr ganz feierlich eines kurz vor der Operation. Und bei diesem Gespräch werden schon die Führungskompetenzen des Chefs klar: Statt den Bewerber stundenlang warten zu lassen, damit auch der Letzte merkt, wie beschäftigt und wichtig er ist, statt den Bewerber durch ein psychologisch ausgeklügeltes Assessment-Center auf Herz und Nieren zu prüfen, begrüßt er ihn sofort, streckt ihm die Pfote zur Begrüßung entgegen und hat sein ganz eigenes Verfahren, um zu einer zügigen Beurteilung über die Eignung des Bewerbers zu kommen:„Seine tiefschwarze, feucht glänzende Nase zuckte nach links und rechts, zuckte nach oben und nach unten, während ich seine Pfote schüttelte.